PFL-Mirco83 Teamchef
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| Thema: Setups 1/12/2012, 15:08 | |
| Die goldene Regel bei der Setup-Erstellung
Bevor ihr euch ans werkeln macht, solltet ihr die jeweilige Strecke bereits in- und auswendig kennen. Habt ihr euch eine Grundbasis geschaffen, probiert ihr das Setup aus. Nach jeder noch so kleinen Änderung speichert ihr und testet die vorgenommen Modifikationen erneut auf der Strecke. Nur dann seht ihr sofort, ob die Änderungen etwas gebracht haben.
Aerodynamik
Das A und O jedes Setups. Die beiden Flügel regulieren den Anpressdruck des Boliden. Während in Monza zum Beispiel sehr flach eingestellte Heckflügel zum Einsatz kommen, sind sie in Monaco sehr hoch eingestellt. Niedriger Flügel bringen demnach mehr Geschwindigkeit, allerdings auch weniger Grip in den Kurven, während höhere Flügel das genaue Gegenteil bewirken. Stellt ihr den Frontflügel zu flach und den Heckflügel zu hoch ein, beginnt der Wagen in schnellen Kurven zu untersteuern - er schiebt über die Vorderräder, einlenken ist nur schwer möglich. Das Gegenteil, Übersteuern, sprich das Heck bricht in schnellen Kurven aus, tritt bei zu hoch eingestellten Front- und zu flach eingestellten Heckflügeln auf.
Bremsen-Einstellung
Die optimale Bremsbalance muss man erfühlen. Sie kann in jeder Kurve unterschiedlich ausfallen, weshalb die realen Piloten mitunter vor jeder Kurve per Hebel die Balance verändern. Achtet beim Bremsen darauf, welche Achse zuerst blockiert. Ändert die Bremsbalance anschließend in die entgegengesetzte Richtung. Blockiert beispielsweise beim anbremsen die Vorderachse zu früh, schiebt ihr den Regler ein bisschen zur Hinterachse.
Die Größe der Bremsscheibe ist deshalb wichtig, weil die Carbon-Bremsen bei Überhitzung sehr schnell verschleißen und somit mit der Zeit an Wirkung verlieren - die Bremse greift nicht mehr richtig. Umso größer die Bremsscheibe, umso länger dauert der Verschleiß. Die größten Bremsscheiben nutzt man unter anderem in Kanada, Monza, Ungarn und Singapur.
Balance-Einstellung
Un- und Übersteuern lässt sich nicht nur durch die Flügeleinstellungen regulieren, sondern auch über die Gewichtsverteilung des Wagen. Habt ihr Untersteuern zu beklagen, schiebt ihr den Regler nach vorne, bei Übersteuern entsprechend nach hinten. Ebenfalls bei der Balance lassen sich die Stabilisatoren verändern. Es ist ratsam hier erst zum Ende herumzufummeln, da das Verändern der Stabilisatoren nicht nur starke Auswirkungen auf Un- und Übersteuern, sondern auch auf Reifen und Bremsen hat. Stellt ihr die Stabilisatoren zu hart ein, verbessert sich zwar das Handling des Fahrzeugs, gleichzeitig tritt allerdings verstärkt Untersteuern auf. Zu weiche Stabilisatoren bezwecken hingegen das genaue Gegenteil. Und weil es so schön kompliziert ist: Auf der Hinterachse bedeuten zu harte Stabilisatoren Übersteuern, während zu weiche Stabilisatoren Untersteuern hervorrufen.
Fahrwerk-Einstellung
Auf Strecken mit vielen Bodenwellen wie etwa Brasilien oder zu hohen Kerbs sollte der Wagen nicht zu niedrig eingestellt werden. Setzt der Unterboden auf, kostet das unnötig Zeit; auf den Kerbs bricht der Renner leichter aus. Stellt ihr den Wagen zu hoch, funktionieren die Flügel nicht mehr richtig. Über die Federhärte reguliert ihr den Reifenverschleiss. Die Faustregel hierbei: Weiche Federn sind reifenschonend, verringern aber die Kurvengeschwindigkeiten. Harte Federn erhöhen die Kurvengeschwindigkeiten, aber auch den Reifenverschleiss.
Getriebe-Einstellung
Hier ändert ihr die Übersetzung der Gänge. Für den effektiven KERS- respektive DRS-Einsatz sollte der siebte Gang entsprechend lang übersetzt sein, ohne dabei zu viel Geschwindigkeit vom Wechsel aus dem Sechsten zu verlieren. Ihr solltet im Windschatten niemals vor Ende der längsten Gerade in den Drehzahlbegrenzer kommen. Bei den niedrigeren Gängen beachtet ihr, dass das Erreichen des Begrenzers vor einer Kurve vermieden werden sollte. Müsst ihr also vor einer Kurve nochmals hochschalten, verändert die Übersetzung des entsprechenden Ganges um einen Schritt nach oben.
Spur-Einstellung
Hier verändert ihr neben der Spur auch den Sturz. Über letzteren verändert man Grip und Kurvenverhalten. Ein negativer Sturz ermöglicht mehr Grip, der Positive bezweckt selbstredend das genaue Gegenteil. Schiebt beispielsweise der Wagen über die Hinterachse, rückt ihr den Sturz an der Hinterachse ins negative und an der Vorderachse ins positive. Um die hier vorgenommenen Einstellungen auszugleichen, muss anschließend noch die Spur verändert werden. Bei negativen Sturz schiebt ihr den Regler nach links und verändert so die Vorspur, im Falle von einem positiven Sturz schiebt ihr den Regler nach rechts und stellt so die Nachspur ein. Von zu starken Veränderungen ist allerdings abzusehen, da diese sich negativ auf den Reifenverschleiss auswirken.
Vielleicht hilft es den einen oder anderen Racer bei uns einbißchen auf die Sprünge ?
Zuletzt von Mirco83 am 4/1/2013, 15:32 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet |
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n8falke1976 F1-Fan
Anzahl der Beiträge : 25 Anmeldedatum : 18.11.12 Alter : 47 Stadt : Karlsruhe
| Thema: Re: Setups 2/12/2012, 00:40 | |
| Daumen hoch, super Information !!! |
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PFL-aGGi_82 Rennfahrer
Anzahl der Beiträge : 605 Anmeldedatum : 13.06.12 Alter : 41 Stadt : Hamburg
| Thema: Re: Setups 3/12/2012, 01:42 | |
| auch von meiner Seite ein Top! |
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